Die Dominikanerkirche St. Nikolaus in Danzig ist eines der ältesten und bedeutendsten Sakraldenkmäler der Stadt; ihre Ursprünge reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück. Die erste romanische Kirche entstand vermutlich 1185 an einer Kreuzung zweier wichtiger Handelsrouten, was die Verbindung des Kirchenpatrons, des hl. Nikolaus, zu Seefahrern und Kaufleuten betonte. Im Jahr 1227 übergab Herzog Świętopełk die Kirche den Dominikanern, die von hl. Jacek Odrowąż nach Danzig gebracht wurden und bald ein Kloster an der Kirche errichteten. Papst Alexander IV. gewährte ihnen 1260 das Ablassprivileg, was die Tradition des Dominikanermarktes begründete. Die heutige gotische Kirche wurde Ende des 14. bis Anfang des 15. Jahrhunderts errichtet. Sie wurde allmählich erweitert und erhielt wertvolle Innenausstattung wie den Hauptaltar, Chorgestühle, eine Kanzel und eine Orgel. Trotz Plünderungen bei religiösen Unruhen im 16. Jahrhundert blieb die Kirche ein Bollwerk des Katholizismus im protestantischen Danzig. 1587 überreichte man dort König Sigismund III. die Wahlurkunde, was die historische Bedeutung der Kirche für Polen unterstrich. Ende des 17. Jahrhunderts wurde die gotische Kapelle des hl. Jacek umgebaut, aber das Dominikanerkloster wurde 1813 während der Belagerung Danzigs zerstört. Im 19. Jahrhundert verließen die Dominikaner die Stadt, und die Klostergebäude wurden abgerissen. Die St.-Nikolaus-Kirche jedoch überstand den Zweiten Weltkrieg ohne größere Schäden, was laut Legende dem Kult des Patrons, der auch in der Orthodoxie verehrt wird, zu verdanken ist. 1929 verlieh Papst Pius XI. der Kirche den Titel einer Basilica Minor, und nach dem Krieg kehrten die Dominikaner nach Danzig zurück und brachten das Gnadenbild der Muttergottes des Sieges aus Lemberg mit, das bis heute in der Kirche aufbewahrt wird.